Willkommen in Kursdorf !

Wo ist Kursdorf? Wie kommt man dahin? Gibt es da was zu sehen? Ist dort was los?

Was ist Kursdorf überhaupt?

Kursdorf ist eine idyllisch gelegene Ortschaft am westlichen Rand von Sachsen, sorgsam umschlossen von den beiden Start- und Landebahnen des Flughafens Leipzig-Halle, einer ICE-Strecke und dem Schkeuditzer Autobahnkreuz. Seit 1993 ist Kursdorf zur Stadt Schkeuditz eingemeindet.

Zur letzten Jahrtausendwende waren über 200 Einwohner ansäßig. Inzwischen könnten die noch verbliebenen Personen in einem durchschittlichen Reisebus Platz finden. Im Laufe der kommenden Jahre wird ein Kleinbus ausreichend sein, um alle Einwohner unterzubringen.


Warum Web-Seiten über Kursdorf?

Einerseits am Rande der Welt, andererseits im "Tor zur Welt"

- dem Flughafen Leipzig-Halle -

gelegen, ist Kursdorf wohl einzigartig positioniert.

Der Entwicklung seit dem frühen 14. Jahrhundert bis zum heute viel gepriesenen Technologie- und Informationszeitalter standen viele Hürden entgegen.

Alle wurden gemeistert.

Aber setzt sich die Geschichte des Ortes trotz explodierenden Platzbedarfs des Flughafens fort?

Bisher gab es nur eine Antwort: Die Einwohner trotzten dem 30-jährigem Krieg, zwei Weltkriegen und vielem mehr.

Der Betrachter soll über Freud und Leid der Bewohner, die Geschichte, die Optionen und über das Leben eines kleinen Dorfes inmitten eines aufstrebenden Intercontinentalairports informiert werden.


Was ist der Lauf der Zeit?

Bis September 2003 war die Kursdorfer Welt noch einigermaßen in Ordnung.

Mit Bekanntwerden der Ausbaupläne des Flughafens schwebte das Schwert halbstaatlicher Finanz- und Rechtsgewalt über dem Ort.

Dann stand es fest: Der Flughafen Leipzig/Halle wird das europäische DHL-Drehkreuz.

Mit der 24 Stunden Betriebserlaubnis wird fast ausschließlich im Nachtbetrieb Fracht umgeschlagen, entzieht damit den Bewohnern unseres Dorfes den überlebensnotwendigen Schlaf und erfüllt damit die Minimal-Anforderung an das imaginäre Prädikat "zum Wohnen geeignet" nicht mehr.

Zweifellos steht aus unserer Sicht die Schaffung von Arbeitsplätzen auch im Vordergrund.

Doch wir - im Schatten des politischen Erfolgszenariums - wurden als gelöstes Problem an DHL "verkauft".

Die Einwohner Kursdorfs erhielten kaum ernsthafte Unterstützung seitens der Schkeuditzer Stadtväter oder gar der Landesregierung Sachsen. Die Bürger waren rechtlich und finanziell auf Gedeih und Verderb der Flughafen Leipzig/Halle GmbH ausgeliefert.

"Würde ich in Heuersdorf wohnen, wüßte ich wenigstens woran ich bin und hätte ein vernünftiges Angebot" äußerte repräsentativ eine Kursdorfer Bürgerin im Dezember 2004 ihre Zukunftsängste.

Es wurde versucht mit dem Druckmittel "Ihr könnt doch bleiben", oder "In Kursdorf werden auch noch in 15 Jahren Menschen leben" eine kalte Enteignung gegen eine preiswerte Verkehrswertentschädigung und ebenfalls lärmbelastetes Ersatzland zu erzwingen.

Der überwiegende Teil der Kursdorfer hatte keine Alternative. Der Erfolg rechtlicher Mittel schien äußerst fragwürding und für die Einwohner nicht finanzierbar, so daß der einzige Ausweg genutzt werden mußte: "Freiwillige Zwangsumsiedlung" Nur Wenigen blieb der Weg zur Bank erspart, der Rest ebnete - in Form eines privaten Kredites für Ihre Umsiedlung - den Weg für den Erfolg der Flughafen Leipzig/Halle GmbH und DHL.


Wie ist Stand der Dinge?

Im Jahr 2008 ist die Mehrheit der Kursdorfer Einwohner umgesiedelt, zu einem wesentlichen Teil nach Schkeuditz in die Ortslage Altscherbitz.

Groben Schätzungen zufolge leben jetzt noch etwa 50-60 Einwohner in Kursdorf.


Wie geht's weiter?

Nach Fertigstellung der restlichen Bauprojekte in Altscherbitz wird sich die Einwohnerzahl Kursdorfs weiter reduzieren. Abhängig davon, wann den Mietern kommunaler Mietwohnungen der Vertrag gekündigt wird, ist damit zurechnen, daß in Kursdorf nur noch etwa 1-2 Dutzend Personen ausharren,

Damit dürfte der Weg für die Vermarktungspläne des äusserst lukrativen Areals der Ortslage Kursdorf für die Flughafen Leipzig/Halle GmbH (fast) frei sein.

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PRO: Arbeitsplätze - PRO: Neu-Kursdorf - CONTRA: Dorf- und Existenzvernichter

(c) 2008 kursdorf.net

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